Samstag, 5. Juni 2021

Irreführende Werbung und das "schieb' die Schuld in andere Schuhe"-Spiel 1. Mose 3

Angst, Schuld und Scham können wir heute zu Jesus ans Kreuz bringen
Schon ganz am Anfang steht die Frage: "Wer ist schuld?" Wenn ich da an den gestrigen Tag denke, dann ist es nicht so klar, dass es Eva ist. Irgendwie schon, aber eventuell hätte es sie gar nicht gegeben. Nämlich dann nicht, wenn Adam Gott als Gegenüber akzeptiert hätte.
Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Es gab eine Eva  und offensichtlich auch eine Schlange. Und es gab keine Verständigungsprobleme zwischen Mensch und Tier. 

Irreführende Werbung

Werbung gab offenbar auch schon von Anfang an. Und wie immer lockte sie mit Versprechen, die nachher so nicht gehalten - aber auch nicht wirklich gebrochen werden. "Ihr werdet sein, wie Gott".  Selbst Gott sein, und keinen Gott mehr zu brauchen ist die Verführung. "Ihr werdet klug werden", sagte die Schlange noch - und "...das Gute vom Bösen unterscheiden können". Der letzte Punkt ist wahrscheinlich der Einzige, der dann mehr oder weniger eingetroffen ist. Viele haben bis heute Probleme damit. Das mit der Klugheit ist auch so eine Sache. Offenbar waren die Menschen es nicht, sonst hätten sie nicht auf die Schlange gehört. Aber sind wir heute klüger?
So ganz unrecht hatte die Schlange ja auch nicht. Gott sagt ja selbst: "Der Mensch ist geworden, wie einer von uns. Er kennt das Gute und das Böse". Da dem Schöpfer aber die Begrenzungen des Geschöpfs klar sind, die dafür sorgen werden, dass noch jede Menge weiterer falscher Entscheidungen getroffen werden, muss wenigstens die Zeit begrenzt werden. Der Preis für das Produkt "Sein wie Gott" ist das Verscherzen der Ewigkeit. Von da ab, war die Lebenszeit des Menschen begrenzt. Außerdem kommen noch Schmerzen bei der Geburt dazu, sowie die Mühe, dem Boden Nahrung abringen zu müssen und die Feindschaft zwischen Mensch und Schlange, im weiteren Sinn wahrscheinlich zwischen Mensch und Tier. Denn der Mensch bekommt Kleider aus Tierfellen. Der Tod ist in der Welt. 

Beziehungskisten und Herrscherallüren

Auch die Beziehung zwischen Mann und Frau wird geregelt. Die Frau wird sich nach dem Mann sehnen und er wird über sie herrschen. Gestern haben wir gelesen, dass Adam nach einem Gegenüber verlangte. Die Frau ist Teil von ihm und er sehnt sich auch nach dem fehlenden Teil. Da wäre es doch logisch, dass man mit diesem Teil von sich behutsam umgeht. Das passiert aber vielfach nicht. Der Mann ist oft kein "guter Herrscher", sondern ein sehr schlechter. Er hat vergessen, dass die Frau zu ihm gehört und er sie braucht. Und das führt dann zum Aufstand.
Ich will es offen lassen, wie dieser Gedanke weiter ausgezogen wird. Es gäbe da zahlreiche Varianten. 
Ich bin mir aber sicher, dass ein großer Teil unserer aktuellen Identitätsproblematik schon in diesen Ur-Festlegungen wurzelt. So lange die Menschheit auf der Erde existiert, werden die Probleme an der Stelle nicht aufhören. Momentan eskalieren sie in verschiedene Richtungen massiv. Aus der zerstörten Beziehung zu Gott, gehen jetzt zerstörte Beziehungen zwischen Menschen hervor. Sowohl auf individueller Ebene, als auch zwischen Staaten.

Fehler im System

Während ich das hier so aufschreibe wird mir immer klarer, dass es nur punktuell und zeichenhaft besser werden kann. Und nur da, wo Menschen sich dazu bekennen, Fehler gemacht zu haben. Das Zugeben des Fehlers wäre für Adam und Eva sicher besser gewesen, als zu versuchen ihn auf den Anderen abzuwälzen. Wo ich meine Fehler zugebe, da besteht die Möglichkeit zur Korrektur und zur Übernahme von Verantwortung. Wo ich ihn abwälze, da kann es nur Schutzmaßnahmen vor neuen Fehlern und Entzug von Verantwortung geben. Diese Schutzmaßnahmen sind dann die Strafe für alle, die an der Tat beteiligt waren. 

Zurück zu Gott

Also ich habe jetzt schon das Bedürfnis, Gott zu bitten, dass er mir hilft, nicht jeden Tag neue Scheiße zu bauen. Dass ich wenigstens zugeben kann, was ich verbockt habe und dass nicht noch andere mit reingerissen werden. 

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