Krieg der Mütter
Von Grar nach Paran: Die Krise der Frauen Abrahams war mit der Geburt Issaks noch lange nicht beendet. Sara, die jahrelang von ihrer Sklavin verachtet wurde, musste mit ansehen, wie sich dieses Muster jetzt auf deren Sohn übertrug. Noch einmal nimmt sie Anlauf, die mittlerweile verhasste Nebenfrau samt Kind loszuwerden. Abraham zögert. Es ist auch sein Kind. Derjenige, von dem er dachte, dass er der Verheißungsträger sei und der Geschichte schreiben würde. Aber im Gespräch mit Gott wurde ihm klar, dass er den harten Schnitt machen musste und so vertrieb er Hagar und seinen Sohn in die Wüste, wo sie sich verirrten.
Nicht verlassen
Abraham hat den Tod der beiden mindestens einkalkuliert. Er wusste als erfahrener Nomade sicher, dass man mit dem Proviant kaum überleben konnte. Aber da war ja noch die Zusage: "Zu einem großen Stamm will ich ihn machen." Nein, Gott würde sie sicher nicht verlassen und vergessen. Irgendwie würden sie schon durchkommen.
Am Ende
Hagar war unterdessen am Ende und wartete auf den Tod. In letzter Minute erscheint Gott auf dem Plan. Hagar weinte, aber offenbar war es kein Schrei zu Gott. Das Weinen des Kindes hat ihn endlich eingreifen lassen.
Die Tränen wurden abgewischt. es erschien ein Brunnen, der sie mit dem lebensnotwendigen Wasser versorgte. Sie konnten weiterziehen. Eine Frau für Ismael finden. Der wurde ein Bogenschütze und in der Wüste Paran heimisch.
Wenn es mal wieder dauert
Wie oft müssen wir Sicherheiten aufgeben und Vertrautes verlassen. Meist nicht mit so klaren Zusagen ausgestattet, wie die Akteure hier im Text. Oder wir wissen uns auf dem Weg Gottes und alles geht schief. Irgendwann sind wir ausgebrannt. Am Ende der eigenen Kraft. Jetzt hilft nur noch Schreien zu Gott. Aber - vielleicht gar nicht unser eigenes Schreien. Wir waren zwar auf Gottes Weg, aber in der eigenen Kraft. Jetzt braucht es jemanden, der unbelastet ist. Der nicht so viel im Gepäck hat. Nicht so viel Hass und Groll auf die Frommen, die immer alles besser wissen und dann so unbarmherzig sind. Gott greift ein. Wenn auch erst im letzten Moment. Er ist nicht nur für den frommen Abraham da, sondern er achtet auch auf eine Hagar, die ihn schon erfahren hat, aber nicht an ihn glaubt.
Ein Blick über den christlich-jüdischen Tellerand
Nach islamischer Überlieferung, setzte Abraham
(Ibrahim) Ismael in einer unfruchtbaren
Gegend ohne Wasser, genannt Mekka aus.
Quelle z.B.: http://www.myquran.de/index.php/geschichten-aus-dem-koran/2261-ibrahim-und-ismail
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