Montag, 5. Juli 2021

Eine stellvertretende Brautschau - oder wie man "die Richtige" findet. - 1. Mose 24

Elieser und Rebekka Quelle Wikipedia Lizenz: Gemeinfrei
Parascha Chaje Sara Kapitel 24
Bibeltext: 1. Mose 24

Ein besonderer und intimer Auftrag

Nach dem Tod Saras wurde Abraham klar, dass er sich um das Thema Hochzeit kümmern musste. Es war durchaus nicht so, dass die Kinder das Recht gehabt hätten, sich selbst eine Frau zu suchen. So beauftragte er Elieser den Auftrag zu übernehmen. Elieser hatte zunächst eine sehr weite Reise vor sich. Er reiste mit einem kleinen Treck und diversen Geschenken aus der Gegend von Hebron im Süden Israels in die Südtürkei nach Haran. Abrahams Heimat. 
Es war Abraham sehr wichtig, dass die Frau Isaaks aus der alten Heimat und dem gleichen Stamm kam. 

Zweifel an der Mission

Obwohl es nicht ungewöhnlich war, dass die Eltern die Hochzeiten ihrer Kinder arrangierten, hatte Elieser dennoch Zweifel, ob eine Frau aus guten, sesshaften  Verhältnissen sich auf ein Nomadenleben einlassen würde. Abraham war sich aber sicher. Elieser würde fündig werden und mit "der Richtigen" zurückkehren. Besiegelt wurde das mit einem Griff in die Lenden Abrahams. Für uns eine ungewöhnliche Art, einen Schwur zu leisten. Die Bibel stand allerdings noch nicht zur Verfügung. 

Haran: Showdown am Brunnen

Elieser betet um ein Zeichen. Besonders überzeugt klingt er dabei nicht, denn er spricht Abrahams Gott an, der offenbar nicht seiner ist. Die Gebetserhörung folgt auf dem Fuß. Rebekka will am Brunnen wie üblich Wasser holen. Obwohl sie sehr viel Zeit brauchen würde Eliesers zehn Kamele zu tränken, zögert sie nicht dies anzubieten. Reich beschenkt geht sie nach Hause.

Keine Zeit zu verlieren

Eine Einladung zum Essen war eine aufwändige Angelegenheit. Es würde sich über Stunden hinziehen. Und je nachdem, wie viel Alkohol serviert wurde, konnte man den Auftrag aus dem Blick verlieren. Deshalb fragte Elieser ohne Umschweife bevor er aß nach, ob man bereit wäre Rebekka ziehen zu lassen. Nachdem dies bejaht wurde, konnte Elieser sich erstmal entspannen. 
Doch gleich am nächsten Morgen drängte er zum Aufbruch. Er ließ sich nicht auf Labans Verzögerungstaktik ein und wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Dabei muss er sehr überzeugend gewesen sein. Interessant finde ich noch, dass Rebekka gefragt wird, ob sie mitgehen will. Nach ihrem Ja ist dann alles klar. Die Karawane macht sich auf den Rückweg. 

Der Segen auf Rebekka

Die Familie segnet Rebekka beim Gehen. Sie soll zu tausendfacher Menge werden und ihr Same das Tor seiner Hasser erobern. 
Wer den aktuellen Antisemitismus bewusst wahrnimmt darf also hoffen, dass dieser Segen wahr wird und die Verhältnisse sich umkehren. Wer die Nachkommen Rebekkas hasst, der muss diesen Segen fürchten.

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