Bibeltext Psalm 19,8
Seine Vergegenwärtigung treu, den Einfältigen weisemachend.
Tora.de 8. Die Lehre des Herrn ist untadelig, sie
erquickt die Seele;
des Herrn Zeugnis bewährt, sie macht Toren weise.
Guten Morgen,
was für ein Einstieg in den neuen Tag. Die Weisung des Herrn ist vollkommen. Sie erfrischt die Seele. So kann man unseren Losungsspruch auch übersetzen. Seid ihr heute schon mit Weisung des Herrn erfrischt worden? Ist es etwas, was wir überhaupt wollen?
Ich habe mich etwas schwer getan mit dem Losungstext und
deswegen noch eine andere christliche Übersetzung (Neues Leben), sowie die
Martin Bubers und die von Tora.de herangezogen. Jede hat ihre eigene Problematik
bezüglich der Sprache.
Jetzt nehmen wir mal die problematischste, weil uns die
Worte kaum noch bekannt sind. Gerade das könnte eine Chance sein, wirklich erfrischt
zu werden.
Seine Weisung ist schlicht.
Gottes Weisung ist schnörkellos und klar verständlich. Wenn
wir beispielsweise an die zehn Gebote denken. Aber auch im Gebetsleben. Wenn
ich Gott höre, sind es meist nur wenige, aber klare Worte. Die mich dann
wirklich bewegen. Es zieht sich eigentlich durch die ganze Bibel. Gott fordert
immer wieder das Gleiche. Ganz schlicht. Er möchte, dass wir ihn über alles
lieben. Er möchte, dass wir unseren Nächsten lieben. Er möchte, dass Gerechtigkeit
herrscht. Er möchte, dass Glaubensgeschwister im Shalom, seinem Frieden, leben.
Und so weiter. Das alles sind schlichte und klare Worte. Jeder kann sie verstehen.
Die Seele wiederbringend
Da stellt sich für mich unweigerlich die Frage. Wohin ist
sie denn gegangen? Oft jedenfalls gerade nicht dahin, wo der Herr sie hinhaben
wollte. Sie ging ihre eigenen Wege. Tat, was sie für richtig hielt – und damit
oft das Falsche. Sie konnte sogar sehr fromm sein und Gutes tun. Dabei brannte
sie aus. Sie verdurstete, während sie aktiv war und vielleicht sogar viel Gutes
tat. Manchmal auch das Richtige. Aber aus eigener Kraft. Die Weisung des Herrn
wirkt wiederbringend. Sie bringt die Seele wieder zurück in die Gemeinschaft
mit ihm. Sie zeigt Prioritäten auf, beseitigt Überforderungen. Die Weisung des
Herrn fordert sie nicht heraus, sondern bringt sie heim. Sie schenkt Sicherheit
und Geborgenheit. Shalom, Frieden über Entscheidungen das eine zu tun und das
andere zu lassen.
Das erfrischt und belebt. Das bringt die Lebensgeister
zurück und die Inspiration. Und es kann anspornen die Weisung immer wieder neu
zu suchen.
Seine Vergegenwärtigung treu
Zeugnis, Ratschluss sind die anderen Worte mit denen
übersetzt wurde, was Buber mit Vergegenwärtigung übersetzt. Mir gefällt die
Vergegenwärtigung am besten. Auch wenn ich nicht beurteilen kann, was wirklich
im Text steht. Aber die Vergegenwärtigung ist etwas Aktives. Ein Zeugnis oder
einen Rat bekomme ich. Aber etwas vergegenwärtigen muss ich mir unter Umständen
aktiv. Das hat eine andere Klasse. Wir sehen Gott nicht. Aber wir glauben, dass
er immer da ist. Wir glauben, dass Jesus in uns wohnt und wir sein Tempel sind.
Aber zu oft denken wir nicht daran. Es hilft, sich diese Tatsachen immer wieder
ins Gedächtnis zu rufen. bewusst zu machen. Also es sich selbst zu
vergegenwärtigen. Dass die Vergegenwärtigung treu ist, bedeutet für mich, dass
ich mich darauf verlassen kann, dass ich keinem Hirngespinst unterliege. Er ist
tatsächlich gegenwärtig. Und das in großer Treue.
Den Einfältigen weise machend
Die Einfältigen und Toren gehören im Leben und in der Bibel
nicht zu den Weisen. Aber der Satz hat Verheißung. Derjenige, der sich der
Gegenwart Gottes bewusst macht. Sie sich vergegenwärtigt, der ist weise, selbst
wenn er ansonsten nach menschlichem Urteil ein Einfaltspinsel sein sollte. Er
ist weiser als alle, die von Gott nichts wissen wollen. Er zapft nämlich die
richtige Quelle an. Wer sich vergegenwärtigt, dass Gott da ist, der bekommt
Weisung. Der tut das Richtige mit den richtigen Prioritäten und wird dadurch
weise.
Ich hoffe, diese Gedanken haben Euch erfrischt.
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