Goschen: Ziel einer Reise
Das letzte Ziel, das Jakob ansteuern konnte, war Goschen. Zunächst erhielt sein Stamm formal das Siedlungsrecht im Gebiet Goschen durch den Pharao. Dass sie Viehhirten waren passte. Neben dem Wohnrecht im fruchtbarsten Gebiet bekamen sie auch offiziell den Auftrag Pharaos Tiere zu weiden und zu verwalten.
Dieser bei den Einheimischen unbeliebte Job gab ihnen auch gesellschaftlich eine akzeptierte Rolle. Damit konnte die "Integration" einigermaßen konfliktfrei gelingen. Am Anfang stand jedoch die Versorgung der Neuankömmlinge mit Brot. Dies wurde nach der Zahl der Kinder zugemessen.
Schwerster Hunger und Schuldknechtschaft eines Volkes
Ägypten hatte zwar staatliche Vorsorge betrieben, die gehorteten Lebensmittel gab es jedoch nicht umsonst. Zunächst verarmte die Bevölkerung. Dann verlor sie ihr Land an den Staat. Trotzdem ließ Josef die Menschen am Leben und gab ihnen dadurch ein Auskommen, dass sie das jetzt staatliche Land bewirtschaften. Zu einer "Pacht" von 20% des Ertrages.
Nebenbei erwähnt der Text noch eine große Umsiedelungsaktion in die Städte. Offenbar war dort die Versorgung einfacher, weil wahrscheinlich auch die Lagerhäuser dort standen.
Die Menschen waren Josef trotzdem dankbar. Er hatte sie am Leben erhalten. Gleichzeitig hatte der Pharao seine Macht gefestigt.
Kluger Rat mit Langzeitfolgen
Erst in der vollen Krise wird die Tragweite des Rates von Josef sichtbar. Es war wie ein Insidergeschäft. Vorabinformation mit der Möglichkeit zuzuschlagen und anschließender maximaler Rendite. Der Pharao war zu Recht zufrieden mit Josef. Da konnte er im Bezug auf seine Familie problemlos großzügig sein. Die Folgen der Ansiedlung der Israeliten würden erst Jahre nach ihm zum Tragen kommen.
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