Eine humanitäre Aktion wird zum Problem
Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Erst holt man Ausländer ins Land und dann wächst einem das Problem über den Kopf.
Der Pharao stellte jedenfalls ein Problem fest. Die Hebräer waren zu viele geworden. Die Fremdenfeindlichkeit und die Spannungen mit der ägyptischen Bevölkerung nahmen zu. Da kam man auf die naheliegende Idee, den Hebräern weniger Zeit zur Fortpflanzung zu geben. Frondienst mit schlechten Arbeitsbedingungen, Gewalt und Arbeiten bis zur Erschöpfung sollten es richten. Doch der Erfolg blieb aus.
Die Idee, die männlichen Nachkommen umzubringen, erschien da geradezu genial.
Das sollte sich doch erledigen lassen, wenn man den Hebammen ein wenig Druck machte.
Aktiver Widerstand
Die Hebammen gehorchten aber nicht dem König, sondern verweigerten den Befehl, was nicht verborgen blieb. Denn nach wie vor waren die männlichen Hebräerbabys putzmunter.
Als sie zur Rede gestellt wurden logen sie. Aber geschickt. In der damaligen Zeit war es undenkbar, das Dritte während der Geburt zur Kontrolle vorbeikamen.
Die Notlüge der Beiden wurde ihnen zum Segen.
Die Folge war, dass jeder Ägypter hebräische Babys ertränken durfte und sollte. Für die Eltern war es jedenfalls gefährlich Jungen großzuziehen und sicher fielen viele auch dem Erlass zum Opfer. Das Leid wurde damit noch größer.
Was kann ich davon mitnehmen?
Ganz sicher, dass man Gott mehr gehorchen soll, als den Menschen. Auch dann, wenn sie sehr mächtig und furchteinflößend sind. Es wäre für den Pharao sicher auch kein Thema gewesen, die Hebammen einfach umzubringen. Spätestens nach ihrer Lüge.
Man muss aber nicht unbedingt lügen. Es kann genauso mutig sein, den Vorgesetzten die Wahrheit über bestimmte Sachverhalte zu sagen. Und das kann den Job kosten. Kluge Formulierungen sind da in jedem Fall gefragt.
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