Samstag, 11. September 2021

Ermutigung des Bodenpersonals - 2. Mose 6

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Rückendeckung vom Chef 

Wie soll man jemanden befreien, der nicht befreit werden will? Wie jemandem helfen, der keine Hilfe will?
Mose ging ins Gebet und redete mit Gott über den Auftrag und die erlittene Demütigung. Auch darüber, dass jetzt alles noch schlimmer wurde. 
Gott hielt aber am Auftrag fest. Selbst als Mose einwandte, dass noch nicht einmal die Söhne Israels ihm glaubten. 
Gott zeigte Mose noch einmal auf, wer er ist. Und zeigte ihm auch, dass das, was er mit Abraham, Isaak und Jakob ausgemacht hatte weiter galt. Das ist bis heute so. Aber als Mose gestärkt nochmals mit den Anführern des Volkes redete, erhielt er wieder eine Abfuhr. 

Vertrauen stärken. 

Als Mose niedergeschlagen zu Gott kam, machte Gott ihm keine Vorwürfe, sondern zeigte ihm auf, wer er ist. Er ließ Mose erkennen, dass er treu ist und zu den hunderte Jahre alten Zusagen stehen würde. Dazu gehörte auch, dass Ägypten nicht die Endstation der Söhne Israels sein sollte. 
Nach unseren Maßstäben ist eigentlich klar, dass Mose von vornherein auf verlorenem Posten steht. Die harte Zwangsarbeit ist den Israeliten lieber, als der Weg mit Gott in eine ungewisse Zukunft. Aber bei Gott gelten Moses Einwände nicht. Es ist sein Projekt, nicht Moses Projekt. Mose ist nur sein Geschäftsführer.

Wie funktioniert aufgedrängte Hilfe?

Ich kann Mose gut verstehen. Niemand, auch ich nicht würde jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Im Grunde ist so etwas ähnliches auch in Afghanistan passiert. Man wollte einem Volk "zu seinem Glück helfen", damit war ein demokratisches System gemeint, das so etwas mehrheitlich gar nicht wollte. Auch wenn Frauenrechtlerinnen darauf hinweisen, dass sich die Situation der Frauen zwischenzeitlich gebessert habe und jetzt wieder katastrophal wäre, dann hat das auch den Grund, dass in der Bevölkerung kein Rückhalt für die Art westlicher Gleichberechtigung geschaffen werden konnte. 
Dass man nicht früher merkte, das man auf dem Holzweg war liegt auch ein einer grundsätzlichen ideologischen Verblendung des Westens, der sein System für überlegen und "alleinseligmachend" hält. Minderheiten verhindern über die ausgespielte Diskriminierungskarte, dass das große Ganze und die Zusammenhänge in den Blick genommen werden und tragfähige, real erreichbare Ziele formuliert werden können.

Hilfe aufdrängen funktioniert also nicht. Mose musste trotzdem dranbleiben und den Willen Gottes durchsetzen. Und damit begann eine spannende Geschichte über ein bockiges Volk auf dem Weg mit Gott. Am Schluss wurde schonmal aufgezählt, wer das Ticket gelöst hatte. 


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