Mittwoch, 1. September 2021

Wenn es schwer wird - Gedanken zur Tageslosung am 1.9.2021

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Ejchah Klagelieder 3,22-31

Mittwoch, 1. September 2021:

Ich bete, HERR, zu dir zur Zeit der Gnade; Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. Psalm 69,14

Jesus spricht: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben. Johannes 16,23

Jesus sagt uns zu: Alles, was ihr den Vater in meinem Namen bittet, wird er euch geben. Aber: So oft sieht die Praxis anders aus. Wir haben so viele Wünsche. Tragen sie auch gemeinsam im Gebet zu Gott und vertrauen dabei auf die Verheißung Jesu im Johannesevangelium.
Und dann - kommt es hart. Die Heilung ist nicht eingetreten. Die finanzielle Krise wird nicht beendet. Der Job bleibt nicht erhalten. 

Wir rufen dann mit Jeremia: "Du hast uns mit deinem Zorn überschüttet, du bist unser Feind geworden!" (Klgl 2, 1.5)

Und trotz dieser Anklage kommt auch Jeremia zu der Erkenntnis: "Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.
Denn der Herr verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte." Jeremia 3,22-26;31-32

Wie ist er dazu gekommen? 

1. Er wandte sich an Gott. 

Er warf ihm die Enttäuschung hin. Stellte ihm das Leid vor Augen. Er ließ sich nicht darauf ein, bitter zu werden und zu resignieren. Er wußte, dass Gott der Einzige ist, der nach der Zerstörung auch wieder aufrichten kann. Er ist heilig. Sein Zorn ist grausam. Aber er dauert nicht ewig. Er ist Anfang und Ziel in Jeremias Leben. Auch Hiob hat dies schon so gesehen. 

2. Er schaute auf Gottes Güte und Treue

Wenn wir ganz tief unten sind, dann ist das ein ungeheuer Anspruch. Wie soll man denn aus dem Tal der Depression und der Niedergeschlagenheit heraus die Treue Gottes noch sehen können?
Jeremia erinnerte sich daran, was Gott schon alles Gutes getan hatte. Auch in seinem Leben. Wie er ihn begleitet hatte, wenn es schwierig und dunkel wurde. Vielleicht ging er in der Erinnerung die dunklen Stellen durch und schaute darauf, was Gott getan hatte. Vielleicht konnte er da dann das Erbarmen Gottes entdecken. 

3. Er stellte fest: Gott ist mein Teil

Jeremia suchte die Erfüllung nicht in der Welt. Nicht bei Menschen oder in Form von Besitz. Er brauchte keine Partys, denn er wusste, dass Gott sein Erbteil ist. Seine Seele sagt: Gott ist mein Teil. Indem er sich dies zuspricht kann er wieder vertrauen. Trotz des Dunkels. Trotz der Kriegsfolgen und dem Anblick des zerstörten Jerusalem. 

Gott ist Teil von uns. Er lebt in uns und wird uns nicht verlassen. Auch wenn es noch so dunkel ist. In dem Maß, wie unsere Seele dies wieder entdeckt, dass er Teil von uns ist. Dass er nach der neuen Lutherbibel sogar Teil der Seele ist. Ein Teil, der sie auch wieder aufrichten kann. Dessen Güte groß ist und das Schreien der Seele hört. 

In dunklen Stunden habe ich das schon erlebt. Gott richtete meine Seele wieder auf. Er schenkte die Kraft zum weitergehen. Nicht nur Jeremia ist Zeuge. Auch ich bin Zeuge, dass dies funktionieren kann. 

Und so können wir auch mit Jesus rechnen, wenn wir heute unsere Anliegen vor ihn bringen. Er ist nicht fern, sondern unser Teil. Er kennt uns, hört uns, tröstet und hilft uns. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie das aussehen wird und durch welche Tiefen und Schrecken wir gehen müssen. 

Ich wünsche uns, dass wir es auch heute erleben. 

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