Übernatürliche Versorgung
Also Mose war schon bewundernswert, als er es wagte mit so vielen Menschen und ohne größere Verpflegungsvorräte Ägypten den Rücken zu kehren.
Er traute Gott alles zu, auch dass die vielen Menschen satt werden würden. Die Sache mit dem Wasser in Mara gab einen Vorgeschmack, auf das, was noch kommen würde. Auf jeden Fall hatten wohl die Leute die Meinungsführerschaft, die es schon immer gewusst hatten, dass das Experiment schiefgehen würde. Gottvertrauen? Trotz der Wunder weitgehend Fehlanzeige im Volk.
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Nachdem die Sache mit dem Wasser erstmal funktioniert hat, sehnte man sich jetzt nach den "Fleischtöpfen" Ägyptens. Fleisch, das die Meisten höchstens von ferne gesehen haben dürften. Es sei denn, die haben selber Vieh gehalten. Immerhin kamen die Israeliten als Viehhirten, waren im Lauf der Zeit aber überwiegend Zwangsarbeiter.
Die Glorifizierung der Vergangenheit belügt einen meistens. Dennoch gab es jetzt täglich "Himmelsbrot", das Manna und Fleisch. Und weil es erquengelt wurde so lange, bis es ihnen zum Hals heraus hing.
Kaum gab es die himmlische Versorgung, kam auch der Reflex auf, das Essen zu horten. Es wäre normal gewesen, aber es gab eine klare Anweisung, dies nicht zu tun. Israel sollte lernen, sich täglich auf Gott zu verlassen. Aber sie wollten nicht.
Obwohl das Manna leicht verderblich war, wurde ein Maß in der Bundeslade aufbewahrt, damit man sich daran erinnern konnte. In der unmittelbaren Gegenwart Gottes verdarb es offenbar nicht.
Welche Botschaft hat dieser Text für mich?
Erst einmal die, dass ich wahrscheinlich auch so ähnlich bin, wie irgend jemand aus dem Volk. Ich sehne mich auch nach Sicherheit, gerade bei der Versorgung. Ich hätte große Skrupel, mich auf einen Weg einzulassen, auf dem ich voll und ganz von Gott abhängig bin. Gerade beim Lebensnotwenigen.
Andererseits ist es auch so, dass ich gerade meinen beruflichen Weg auch bewusst mit Gott gegangen bin. Mein Arbeitsplatz ist aus meiner Sicht Teil meiner täglichen Versorgung. Ich kann es mir aber ziemlich schnell verderben, wenn ich mehr herausholen will, als das, was gerade drin ist. Gott möchte mein Vertrauen, dass er mir alles gibt, was ich brauche. Dabei geizt er nicht. Trotzdem soll ich das, was ich nicht brauche liegen lassen. Es gibt Andere, die davon dann auch satt werden können.
Die Versorgung Gottes reicht auch für die Ruhetage. An den Tagen, an denen wir uns seiner Gegenwart besonders bewusst sind, wird auch etwas Leichtverderbliches, wie das Manna genießbar bleiben. Und damit reicht es dann auch für die Tage ohne Arbeit. Da dürfen wir dann ausgelassen feiern.
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