Bibeltext: 2. Mose 33
Moses Treffen mit Gott
Nachdem Mose von Gott neu beauftragt worden war, beschloss er aber trotzdem, das Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers aufzustellen. Die Menschen hatten ungeheuren Respekt vor dem Heiligen, aber im Herz wahrscheinlich nur wenig begriffen.
Das zeigt auch die respektvolle Begleitung mit Blicken, wenn Mose in das Zelt ging. Man fürchtete sich vor dem, mit dem sich Mose traf, aber man hatte auch höchsten Respekt vor Mose. Nicht wegen seiner Person, sondern wegen Gott, der hinter ihm stand.
Außerdem bildeten die Leviten eine starke und grausame Hausmacht.
Interessant finde ich, dass Mose eine ganz andere Wahrnehmung hatte. Er sah sich nicht als den unumschränkten Herrscher, vor dem alle kuschen sollten. Aber er sah eine für ihn zu große Aufgabe. Schon am Anfang hatte er sich darüber beklagt.
Jetzt, nachdem ein Teil des Volkes erschlagen war und klar war, dass auch auch Aaron nicht unbedingt Verlass ist, wollte Mose Gott sehen, den er bisher nur gehört hatte.
Gott geht vorüber
Gott hat Verständnis für den Wunsch Moses. Ihm ist ja auch klar, dass er gewaltigen Druck hat. Deswegen begleitet er das Volk nicht mehr selbst, sondern Engel übernehmen die Aufgabe. Mose muss ein Volk, das Gott einfach umbringen würde auf Gottes Weg führen. Eine gewaltige, undankbare Aufgabe. (Dankbar war das Volk wirklich nicht.)
Mose darf Gott nicht ins Angesicht sehen, aber er darf ihm hinterherschauen. Interessant ist auch, dass Gott nicht die gewünschte Herrlichkeit, sondern seine Güte an Mose vorüber ziehen lassen will.
Was kann ich für mich im Text finden?
Ich habe mich ja schon an früherer Stelle eher auf der Stelle des Volkes gesehen. Natürlich können wir die Situation unseres Landes nicht direkt mit der des Exodus vergleichen. Aber Ähnlichkeiten im Verhalten des Volkes gegenüber den Spitzenpolitikern gibt es:
- Rebellion: Die politischen Führer werden diffamiert und diskreditiert. Ihre Entscheidungen als fehlerhaft bis schwachsinnig bezeichnet. So etwas will man nicht anerkennen.
- Viele Christen sehen die Ampelregierung als Strafe Gottes. Was aber, wenn es genau die Leute sind, die unser Land auf Gottes Weg führen sollen?
- Tabubrüche. Man bricht geschriebene ungeschriebene Gesetze und Anstandsregeln indem sie durch fast gleichlautende Formulierungen ersetzt , bzw. falsch zitiert werden, die dann aber ganz woanders hin führen. Hinweise auf den Missbrauch werden wütend niedergeschrien oder gewaltsam bekämpft.
- ...
Wer will so ein Volk führen? - Ich nicht.
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