Die Opferteilung
Die Opfer waren ein fester Bestandteil des Einkommens der Priester, die kein Land besitzen durften. Sich also nicht selbst versorgen konnten. Ihnen wurde durch den Opferkult jeden Tag die Versorgung Gottes zu teil. Und die war nicht schlecht,
bestand aber aus Naturalien, die an Ort und Stelle verzehrt werden mussten. Das zum Opfer verwendete Fleisch musste spätestens am zweiten Tag komplett verzehrt sein. Somit war es nicht möglich, die Familien, die ja nicht am Kult teilnahmen direkt zu versorgen. Die Priester erfuhren dadurch, dass sie von den für Gott bestimmten Gaben einen Teil abbekamen jeden Tag Gottes treue Versorgung. Und hatten dadurch ein Bewusstsein für die Abhängigkeit von ihm.
Die Kapitel sechs und sieben definieren näher, wem was zustand und in welchem Zeitrahmen es verbraucht werden musste. Außerdem werden die Vorschriften für die Zubereitung der Opfer und die Behandlung der Opfergeräte nochmals wiederholt.
Das Einsetzungsopfer
Das Einsetzungsopfer war das Opfer für die Priesterweihe. Die Priester wurden durch eine rituelle Waschung und die Opfer, die für sie gebracht wurden entsündigt. Das heißt nicht, dass sie dadurch sündlose Menschen geworden wären. Aber ihre Schuld wurde ihnen vergeben und sie konnten nach einer siebentägigen Reinigungszeit den Dienst an der Stiftshütte aufnehmen. Auch in dieser Zeit konnten sie selbst nichts zu ihrer Versorgung beitragen. Alles wurde ihnen von außen gebracht. Sie sollten sich auf die geistliche Gemeinschaft untereinander und mit Gott konzentrieren und darin ganz aufgehen.
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