Zurück auf Null
Wir stehen hier vor einer sehr ungewöhnlichen Sozialreform, die meines Wissens weltweit keine Entsprechung hat. Vielleicht ist sie auch deswegen als Jubeljahr sprichwörtlich geworden. Jobel oder Jubel sind die Hörner des Schafbocks. Durch das Blasen dieses Hornes am 10. Oktober alle 49 Jahre wurde das Jubeljahr eingeleitet. Das letzte Jubeljahr war 2017, das nächste ist 2067.
In diesem Jubeljahr endeten Schuldknechtschaftsverhältnisse und Grundstücke aus Notverkäufen sollten wieder zu ihren ursprünglichen Besitzern zurückkehren. Land war damit nicht als Erbbesitz handelbar. Ausdrücklich wird davor gewarnt, denjenigen, der verkaufen muss zu übervorteilen. Praktisch hat das nur bedingt funktioniert. Auch in Abhängigkeitsverhältnissen sollte respektvoll miteinander umgegangen werden.
Rückkauf hat Vorrang
Wenn jemand sich selbst oder sein Hab und Gut verkaufen musste, dann hatte der Rückkauf durch Familienmitglieder oder den Betroffenen selbst Vorrang vor der Knechtschaft bis zum Jubeljahr. Gott wollte Beziehung zu freien Menschen, nicht zu Sklaven.
Ruhe für das Land
In jedem siebten Jahr durfte das Land sich ausruhen. Es wuchs nur, was aus den Samen des Vorjahres von selber wuchs. Das Meiste davon dürfte für Tierfutter benötigt worden sein. Wie schon das Manna am sechsten Tag verdoppelte, so verdreifachte sich der Ertrag im sechsten Jahr, um die Aussaat im achten Jahr sicherstellen zu können.
Was kann ich mitnehmen?
Auf jeden Fall den ketzerischen Gedanken: "Wie wäre es alle sieben Jahre ein Jahr lang nicht zu arbeiten. Zu ruhen und sich neu zu orientieren?" Könnte ich mir das leisten? Durch diese Regelungen wird klar, dass die Devise: "Darf es ein bisschen mehr sein?" bei Gott nicht zieht. Er hat die Devise: "Willst Du ein bisschen freier sein?"
Der ausdrückliche Hinweis, dass mit abhängigen Menschen anständig umgegangen werden soll wirkt angesichts der Skandale in Kirchen und Vereinen notwendiger denn je.
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